In Skandinavien hängt die Karriere am wenigsten ab vom Status der Eltern

Nirgends scheint Soziale Mobilität einen größeren Durchschlag zu haben und mit einem größeren Wirtschaftserfolg gekrönt zu sein als in den nordischen Staaten. Nirgends erreichen Kinder leichter und öfter eine Karriereleiter und Ver­diens­te höher als der Vater oder die Mutter je erreicht hat.

Die Ergebnisse der Studien der Vodafone Stiftung zur Sozialen Mobilität in Deut­­sch­­land sind eindeutig: Die Chan­cen­gleich­heit in Deutschland ist so gering wie in kaum einem anderen modernen Land. Der Sozial­forscher Pollak dazu: Im Klein­kind­alter: blockierte Ent­wick­lung; im Schul­­kind­­alter: blockierter Wechsel; am Berufs­anfang: blockierter Übergang und im Berufs­leben: blockierte Karriere.

Aus skandinavischer Sicht möchte man fragen, wer strebt unter solchen Umständen einen Einser-Abschluss in der Schule und Universität an, wenn offenbar Vitamin B eh vielfach wichtiger ist? Und aus volkswirtschaftlicher Sicht möchte man außerdem gerne wissen, welches Potenzial, gar Wachstumspotenzial samt Innovationen und Firmengründungen, entgeht dem Europameister im Export dadurch langfristig?

Deswegen ist in Deutschland auch die Ausprägung von Vertrauen bzw. Social Trust als Grundlage für gute Institutions im Sinne von Ferguson und Anderen deutlich hinter Skandinavien, z.B. in den Teilindizes Social Capital des Prosperity Index oder Civic Engagement des OECD Better Life Index (siehe Abbildung oben). Mehr darüber im Punkt Social Trust.

Gründen die Skandinavier vielleicht deshalb eher Firmen, haben mehr junge Leute drüben eine höhere Hochschulbildung (+10% mehr) und gebären die Frauen dort (statistisch weit) mehr Kinder als in der Bundesrepublik, weil hier das Vertrauen in Staat & Gesellschaft bzw. Mitmenschen offenbar eher fehlt?

Lernen Sie unbedingt das Benchmarking der über 60 Sozialfaktoren, anhand derer es leicht nachzuweisen ist, wie stark Deutschland den nördlichen Nachbarn in Sachen Social Trust, Sozialer Mobilität und überhaupt sozialer Entwicklung hinterherhinkt.

Ist es ein Zufall, dass das Medianeinkommen in dem gleichen Verhältnis zurückliegt? Und dass auch bis ins Jahr 2055 laut OECD die Deutschen diesen Vorsprung des Wirtschaftswachstums auch gar nicht aufholen?

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