
Wenige Tage bis zum großen Event in Davos (20.-23. Januar): das jährliche Weltwirtschaftsforum mit dem Titel der Konferenz: Mastering the Fourth Industrial Revolution.
Abgesehen davon, dass sich die Veranstalter in der Anzahl Revolutionen verrechnet haben, wir befinden uns bereits in der 5. Technologischen Revolution, haben sie sich m.W. ebenso in der Reichweite geirrt!
Auch ist es typisch und vielleicht typisch deutsch, dass wir hierzulande in diesem Kontext von „Industrie“ reden und nicht von (sozialer) Entwicklung bzw. ICT Green Growth. Als ginge das Thema nur die Privat-Wirtschaft an (oder eher bloß das Produzierende Gewerbe) und nicht unsere ganze Volkswirtschaft.
Der Unterschied besteht in der Ausformulierung der Begriffe: hier eine technologische Erneuerung der Industrie-Produktion, Industrie 4.0 genannt. Hier auch ein guter Artikel auf Focus Online mit Jeremy Rifkin.
Dort eine „grüne Revolution“ mit Hilfe von ICT bzw. Informations- und Kommunikationstechnologien und umfasst nach meiner Auslegung nicht nur die Wirtschaft (Produktion), sondern ist zuallererst die Wandlung der Zivilgesellschaft, in meinem Buch auch vielfach soziale Entwicklung genannt, daher der Begriff ICT Green Growth, der einen Paradigmen-Wechsel darstellt: (komplett) neue Produktions-, Arbeits- und Konsummuster – im Sinne der Nachhaltigkeit!
Im Programm von Davos 2016 ist nirgends die Rede von einem neuen Paradigma – Zufall?
Womöglich gibt es künftig eh keinen Bedarf an Massenproduktion und daher auch nicht an automatisierten Fabriken wie Industrie 4.0 das heute suggeriert!? 3D-Drucker, Internet of Things & Hypersegmentation sind dabei nur drei Stichwörter.
Und in jedem Fall sind für unsere Zukunft bessere Institutions entscheidender als unser BIP! Denn, so oder so, wir leben 2055 wahrscheinlich eher in einer Welt wie im Bild oben rechts dargestellt (Vertical Green Houses). Und mit einem Skandinavischen Wachstumsmodell eben freier, reicher & glücklicher!
Immerhin nimmt der Anteil der Industrieproduktion am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland wie in Europa stetig ab. Dagegen machen in der EU28 Dienstleistungen (IKT, Finanz, Handel, Verkehr, Logistik, Kultur, Tourismus) fast zwei Drittel aus! Und in Zukunft bzw. im Jahr 2055?
Verstehen Sie mich nicht falsch! Industrie 4.0 ist eine feine Sache, sozusagen das ICT in dem Begriff ICT Green Growth. Deswegen greift der Ansatz Industrie 4.0 m.E. viel zu kurz!
Paradigmen-Wechsel 5.0
Wie wird dieser Paradigmen-Wechsel in Deutschland und in der EU ausfallen? In Bezug auf 2055 und salopp gefragt: leben wir dann schon oder arbeiten wir noch?
Wir dürfen uns daher nicht von der Vehemenz der Automatisierung gemäß Industrie 4.0 und wichtigen Persönlichkeiten in Davos und danach in die Irre führen lassen!
Nicht die Automatisierung unserer und aller Fabriken der Welt ist die Lösung unserer globalen Herausforderungen, sondern vielmehr hängt unsere Zukunft 2055 davon ab, wie wir uns sozial entwickeln!
Demnach, wie wir es schaffen, unsere Gesellschaften zu wandeln bzw. menschlicher zu gestalten – lauter neue Krisensequenzen oder ein New Golden Age?. Eben sozial nachhaltiger! Stichwörter: Social Trust, Soziale Mobilität und Investitionen in die Sozialisation unserer Kinder.
Von dieser Imperativ Sozialen Entwicklung als Grundlage für die Wandlung unserer Volkswirtschaften hängen unsere Wirtschaftsentwicklung und das Wirtschaftspotenzial bis 2055 sehr viel mehr ab als von heutigen Steuersenkungen oder eben Industrie 4.0 Strategien der Großkonzerne!
Das Skandinavische Wachstumsmodell
Welche Belege habe ich dafür? Länder, die bislang eher in jene soziale Entwicklung investiert haben, sind heute bereits 1) wirtschaftlich erfolgreicher und 2) zukunftsfähiger!
- Wirtschaftlich erfolgreicher, z.B. Median-Äquivalenz-Einkommen 2014: Norwegen € 43.775 (+122%); Schweden € 27.120 (+37,6%); Deutschland € 19.712 (Eurostat 2014 [ilc_di04])
- Zukunftsfähiger, z.B. Prosperity Index 2015 NO #1, SE #5, DE #14 oder Human Capital Index 2015 (des Weltwirtschaftsforums): FI #1, NO #2, SE #6, DE #22
Und wenn man von den eher nichtssagenden Rängen solcher Indizies absieht, ergeben sich in der Realität teilweise sehr unterschiedliche Qualitäten, wie ich es in meinem Buch D-2055.de – freier, reicher, glücklicher dargelegt habe: beispielsweise höhere High-Tech-Erlöse der Nordlichter; mehr Firmengründungen; höhere Hochschulquoten der Millennials; (sehr viel) weniger Niedriglohnjobs etc.
Diese Nachweise und sehr viel mehr, finden Sie in meinem Buch – jetzt und HIER DONWLOADEN!